Keine PlayOffs in Carolina
2017-04-12Was für ein Desaster in Carolina. Ein Punkt hätte den Hurricanes im letzten Spiel gegen die Philadelphia Flyers zum Einzug in die PlayOffs gereicht. Doch konnte man das letzte Saisonspiel nicht nutzen, um in der Crunch-Time dabei zu sein. Punktgleich mit den New York Rangers zieht man aufgrund des direkten Vergleichs den Kürzeren. Die Enttäuschung ist derzeit sehr groß beim verantwortlichen GM, hat er doch im Laufe der Saison das Team auf sehr starke Beine gestellt.
Eine Stellungnahme gab es vom General Manager Dohmen auch bereits:
„Zunächst möchte ich meine Gratulation an die New York Rangers und Philadelphia Flyers aussprechen, die uns am letzten Spieltag noch von Platz 3 der Metropolitan Division verdrängten und so den Einzug in die PlayOffs geschafft haben. Auch den Islanders kann man nur gratulieren. Starke Serie hinten raus die berechtigterweise zum Einzug in die PlayOffs geführt hat. Die Devils spielten die Regular Season auf einem anderen Niveau und sind somit zurecht Divisionssieger geworden, davor ziehe ich meinen Hut.
Wie man sich vorstellen kann befinden wir uns aktuell noch etwas in Schockstarre. Schließlich hatten wir es bis zum letzten Spieltag noch selber in der Hand. Mit diesem Team darfst Du die PlayOffs normalerweise nicht verpassen. Aber wichtig ist es nun ehrlich zu analysieren, woran es gescheitert ist, auch wenn es in manchen Punkten noch schwer fällt. Da darf man dann aber auch vor großen Spielernamen nicht Halt machen, dies wurde in Einzelgesprächen auch bereits alles durchgekaut. Die Spieler selber wissen auch, dass sie nicht das aufs Eis gebracht haben, wozu sie im Stande sind.
Insgesamt scheint die Chemie im Team nicht gestimmt zu haben, anders ist es nicht zu erklären, das man teilweise Spiele dabei hatte, wo man nur zu 15 Torschüssen gekommen ist. Damit kannst Du auf Dauer keine Spiele gewinnen.
Trotz einer enormen Qualität in der Offense lag dort allerdings auch das Hauptproblem für das frühzeitige Saisonaus.
Scoringtechnisch habe ich mir von Spielern wie Tyler Seguin und Nicklas Backtrom mehr versprochen. Da kam einfach zu wenig, das wissen die beiden auch. Spieler mit diesen Qualitäten müssen voran gehen, müssen produktiver sein. Mit dem Zugang von Johnny Gaudreau wurde es etwas besser, mit seinen Leistungen können wir auch zufrieden sein, aber das reicht halt nicht aus, um den Ton bei der Musik anzugeben.
Nicht, wenn Spieler dabei sind, die eine regelrechte Katastrophensaison abliefern, wie David Backes.
Erfreulich war hingehen die Entwicklung von Jonathan Marchessault, der kommende Saison ein wichtiger Faktor auf dem Flügel von Reihe 1 oder 2 werden soll.
Wir werden intern weiter analysieren, woran es haperte und dann die entsprechenden Schlüsse für die kommende Saison ziehen. Für die ich übrigens sehr optimistisch bin, schließlich sind einige Trades für die Zukunft getätigt worden die sich als gut erwiesen haben.
So steht bei einigen Punkten bereits fest, wie man in die kommende Saison starten wird.
Reihe 1: Johnny Gaudreau – Tyler Seguin – Jonathan Marchessault
Reihe 2: Jeff Skinner – Nicklas Backstrom – Jakub Voracek
Reihe 3: Ryan Dzingel – Zack Smith – Gustav Nyquist
Reihe 4: Brendan Perlini – Joakim Nordstron – Jesse Puljujärvi
So könnte der Sturm aussehen, wobei es hier natürlich noch abzuwarten gilt, ob Perlini und Puljujärvi bereits NHL-tauglich sind, oder ob beide noch etwas Zeit im Farmteam erhalten. Die Spots in Reihe 4 können jedenfalls auch anderweitig besetzt werden, das wird nicht unser Problem sein. Dann gilt es natürlich auch noch abzuwarten, welcher Spieler beim Expansion Draft nach Las Vegas muss.
Aber das grundsätzliche Bild bereitet mir bereits jetzt Vorfreude auf die kommende Saison.
Hinten sind Jack Johnson, John Carlson und Damon Severson gesetzt. Die weiteren Positionen ergeben sich in der Offseason. Da gilt es zu schauen, wie die Entwicklung von Danny DeKeyser und Kevan Miller sein wird, und auch hier spielt der Expansion Draft evtl. noch eine Rolle.
Devan Dubnyk spielte eine sehr gute Saison, er wird auch weiterhin ein großartiger Rückhalt für das Team sein.
Insgesamt werden wir mit einem schlagfertigen Team auflaufen, welches in dieser Konstellation noch Jahre zusammenspielen könnte. Trades aufgrund finanzieller Gegebenheiten möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht ausschließen, auch der UFA-Markt wird genauestens beobachtet.
Ziel wird es aber sein, frühzeitig die Qualifikation zu den PlayOffs zu erreichen, im Nachwuchsbereich weiterhin gute Arbeit zu leisten und den Blick auf die finanziellen Dinge immer mit einfließen zu lassen.
Trotz aller Trauer müssen wir nach vorne schauen, es gibt auch jetzt noch genug zu tun.
Die Carolina Hurricanes werden gestärkt in die neue Saison starten, davon bin ich überzeugt.
Absolut erfreulich hingegen ist die Situation unseres Farm Teams. Mit dem 2. Platz Ligaweit wird das Team als einer der Favoriten in die PlayOffs starten. Dort könnte man früh auf den Ligaprimus, die Manitoba Moose, treffen.
Wir werden gespannt verfolgen, wie sich das Team in den PlayOffs präsentieren wird.“
