Prospect Report
2019-08-20Das Rookie-Camp der Winnipeg Jets ist beendet und der 48 Spieler umfassende Prospect-Pool der Jets hat sich eindrucksvoll präsentiert und einzelne Duftmarken für die künftige Karriere setzen können.
Wir haben uns die Zeit genommen, alle Prospects unter die Lupe zu nehmen und ihre Karrierechancen im Hinblick auf ein zeitnahes GFHL-Debut auszuloten.
Hierzu werden die Spieler in drei Kategorien eingeteilt. Diese lauten:
GFHL-ready:
Diesen Status erhalten Spieler, die große Chancen haben, in der Saison 20/21 im Dress der Jets oder der Moose aufzulaufen.
Longterm Projects:
Diese Spieler werden noch mehrere Jahre brauchen, um eine realistische Chance auf Profi-Einsätze zu haben. Ihre Entwicklung dauert noch an.
Minors:
Diese Spieler werden einen Sprung in die GFHL vermutlich nicht schaffen und in Europa oder den Minor-Leagues aufs Eis gehen
Der Pool ist mit je 10 Stürmern pro Offensiv-Position, neun Defendern und neun Goalies üppig besetzt. Doch wer von dieser Equipe wird tatsächlich im Dress der Jets auflaufen können?
GFHL-ready:
Insbesondere in der Offensive drängen einige Jungspunde neu ins Team.
Der Zweitrunden-Pick Brett Leason (44th overall) hat sein letztes Juniorenjahr gespielt und wird diese Saison in der ECHL auflaufen. Dort soll sich der Torjäger für die Manitoba Moose anbieten.
Right Wing Jeremy McKenna, Sechstrunden-Pick (160th overall) geht den gleichen Weg und heuert bei der ECHL-Filliale der Jets, den Tulsa Oilers an.
Ebenfalls neu bei den Oilers in der ECHL sind die unrafted Free Agents Tye Felhaber (Left Wing) und Joachim Blichfeld (Right Wing). Vergangene Saison waren sie die Top-Scorer der OHL und WHL, nun wollen alle vier über die ECHL in die AHL vorstoßen.
Ebenso Defenseman Vincent Desharnais, der im Sommer das College beendete und nun ebenfalls in Tulsa den Feinschliff für den Pro-Bereich holen möchte.
Dort zwischen den Pfosten wird Neuzugang Kyle Keyser stehen, der zwar beim Rookie-Camp noch nicht dabei war, aber alle Anlagen mitbringt, ab Sommer 2020 die Konkurrenz im Kasten der Moose anzuheizen.
Flügelspieler Joona Luoto hingegen wird die kommende Saison in seiner finnischen Heimat verbringen und in der SM-Liiga den Grundstein legen, um im Sommer 2020 den Sprung nach Manitoba zu wagen.
Top-Draftpick Raphael Lavoie (15th overall) kann und wird noch eine weitere Junioren-Saison für die Halifax Mooseheads in der QMJHL absolvieren.
Ihr letztes Jahr auf dem College verbringen Defenseman Dean Stewart, der das Team der University of Nebraska-Omaha als Team-Captain in die Saison führen wird. Er könnte ab Herbst 2020 ebenso für die Moose eingeplant werden wie Goalie Hunter Shepard, der auf der University of Minnesota-Duluth sämtiche Rekorde gebrochen hat und als heißer Kandidat für eine GFHL-Karriere gehandelt wird. Wenn diese beiden sich denn dafür entscheiden, eine Profi-Karriere anzustreben.
Longterm Projects:
Die größte Gruppe im Prospect Pool der Jets sind Longterm Projects, die noch einige Zeit brauchen, sich zu entwickeln. Zeitnah auf sich aufmerksam machen könnten hier wohl die Europäer David Gustafsson und Jan Bernovsky. Gustafsson spielt für den HV Jonköping in der SHL, Bernovsky in der tschechischen Extraliga bei Vitkovice Ostrava. Auch der für Sparta Prag aktive Linksaußen Lukas Rousek will über die Extraliga in die GFHL. Das Trio kann mit starken Leistungen im Sommer 2020 oder 2021 auf eine Einladung nach Manitoba hoffen.
Ähnliche Hoffnungen hegen auch die Verteidiger Jett Woo und Matthew Robertson. Die Zweitrunden-Picks der Jahre 2018 und 2019 spielen in der WHL für Calgary und Edmonton ihre finale Junioren-Spielzeit und wollen danach den sofortigen Sprung schaffen.
Mit den Stürmern Adam Beckman, Nick Porcho, Ben McCartney, Riley Stotts, Curtis Douglas, Nathan Légaré, Mason Primeau und Tag Bertuzzi, den Verteidigern Wyatte Wylie und Nathan Staois sowie den Goalies Mads Sogaard, Joel Hofer, David Tendeck und Mitchell Weeks stehen insgesamt 14 Spieler mitten in ihrer Junioren-Karriere in den Ligen der CHL und werden in den kommenden Jahren zeigen müssen, ob ihr Weg sie in die GFHL führt.
Drei weitere Spieler haben die USHL für ihre Entwicklung auserkoren. Forward Ondrej Psenicka ist als Top-Scorer aus der Jugend von Sparta Prag zu den Waterloo Black Hawks gewechselt, um bereits jetzt in Nordamerika Eishockey zu spielen und sich optimal auf die GFHL vorzubereiten. Die USHL beheimatet zudem die Stürmer Alexander Campbell und Brendan Budy, die im Sommer 2020 aufs College wechseln werden. Bis sie GFHL-ready sind, werden noch mehrere Jahre ins Land gehen. Dies gilt auch für Center Keighan Gerrie, der bei den Minnesota Wilderness in der NAHL die Saison spielen wird, bevor es auch für ihn zunächst aufs College geht.
Im College-System spielen zudem in ihrer Freshman-Saison die Stürmer: Eric Ciccolini, Kevin Wall und Harrison Blaisdell sowie Verteidiger Braydyn Chizen.
Jeremey Leipsic und Jachym Kondelik starten in ihre Sophomore-Saison im College und benötigen ebenfalls noch einige Jahre, bis man erkennt, ob es für eine Profi-Laufbahn reicht.
Minors:
Der GFHL-Zug scheint für die folgenden Athleten zunächst abgefahren. So hat Defender Cole Candella beim dänischen Club Odense Bulldogs seinen ersten Profi-Vertrag in Europa unterzeichnet. Ebenfalls in Dänemark aktiv ist Goalie Thomas Lillie, dessen Entwicklung die vergangenen Jahre stagnierte. Colin Furlong verbrachte die vergangene Saison beim HC Pustertal in Italien und avancierte zum besten Goalie der italienischen Liga. Eine Rückkehr nach Manitoba ist aber eher unwahrscheinlich. Einzig Tough Guy Hugo Leufvenius könnte sich noch Hoffnungen auf eine Rückkehr nach Nordamerika machen. Der 20-jährige Schwede verbrachte die letzten zwei Jahre bei Sarnia Sting in der OHL und soll jetzt in der schwedischen Allsvenskan bei Karlskrona HK sein Körperspiel im Herrenbereich auf Kurs bringen.
Ihr letztes CHL-Jahr haben die Stürmer Leif Mattson und Jermaine Loewen sowie Defender Jakob Brahaney absolviert. Sie haben aktuell noch keinen neuen Club. Werden nicht noch Planstellen in Tulsa frei, wird es für dieses Trio ziemlich schwierig, den Traum von GFHL-Hockey am Leben zu erhalten.
Bereits ausgeträumt haben Goalie Ty Edmonds und Right Wing Calvin Spencer, die vergangene Spielzeit in semiprofessionellen Ligen verbrachten. Sie haben den Sprung ins Profi-Eishockey in Manitoba verpasst.