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Das große Interview vor der Saison 2019/20

2019-10-01

Morgen beginnt die neue GFHL-Saison. Die Winnipeg Jets werden am Mittwochabend ins Geschehen eingreifen und zunächst zwei Auswärtsspiele im Big Apple (Rangers, Devils) absolvieren.

Trotz des vollen Terminkalenders gab Jets-GM Toby vor dem Saisonauftakt uns von „Jets Podcast“ ein großes Interview und gab einen Ausblick auf die neue Saison, die Erwartungen an das neu zusammengestellte Team sowie einen Ausblick in die Zukunft.

Traditionell ohne Anzug und Krawatte, dafür mit heißem Tee und Gebäck empfing uns Toby in seinem Büro.

 

Jets Podcast: „Guten Tag, GM Toby. Die RegSeason steht vor der Tür. Viele Experten haben sich für die Detroit Red Wings und die Calgary Flames als Favoriten auf den Stanley-Cup entschieden. Sind Sie enttäuscht, dass die Jets hier nicht genannt werden?“

 

Toby: „Wir sind es gewohnt, dass außerhalb Manitobas das Geschehen bei den Jets eher weniger verfolgt wird. Zudem haben andere Teams auch gut Mannschaften und damit in der Vorbereitung gute Ergebnisse abgeliefert. Uns ist es nur recht, kein Top-Favorit zu sein. Wir haben ja auch noch nichts gewonnen. Wir sind immer noch Jäger. Diese Rolle steht uns. Schade ist vielmehr, dass der Favoritenkreis so klein ist.“

 

Jets Podcast: „Woran liegt das?“

 

Toby: „In erster Linie daran, dass sich das untere Mittelfeld völlig auflöst. Wir haben die typischen Favoriten, deren Cup-Fenster geöffnet ist und die auch einen Run wagen. Dann haben wir einige Teams, die sichere Playoffs-Kandidaten sind. Soweit ist alles normal. Aber danach kommen enorm viele Rebuild-Teams und auch Teams, deren Playoffs-Teilnahme auf der Kippe stehen und die daher versuchen, ganz weit unten in der Tabelle zu landen, um bei der Draft-Lottery auf den 1st overall Pick zu schielen. So gesehen ist der Conference-Platz 9 oder 10 bei vielen Kollegen eine größere Niederlage als der letzte oder vorletzte Platz in der Conference. Da ist für mich einfach ein Denkfehler in der Anspruchshaltung, insbesondere, wenn diese Clubs eigentlich Playoff-Potential haben. So ein Verhalten schadet der Ausgeglichenheit der Liga.“

 

Jets Podcast: „Wer sind Gewinner und Verlierer in diesem Spiel?“

 

Toby: „Gewinner gibt es dabei bedauerlicherweise keine. Die Verlierer allerdings sind die GM‘s der Teams, deren Cup-Fenster geschlossen ist, die aber trotzdem versuchen, mit ihrem Team das maximal Mögliche heraus zu holen. Wer das beste Team auf den Platz schickt, wird hier zum Teil bestraft. Das ist sehr schade und sollte so nicht sein.“

 

Jets Podcast: „Sprechen Sie dabei ihre vergangene Saison an?“

 

Toby: „Nein. Wir haben ja bis zuletzt um die Playoffs mitspielen wollen und unseren Wunschspieler seit Februar fest im Auge. Wir konnten uns sogar den Luxus erlauben, im Draft nach unten zu traden und dieses Jahr greifen wir bereits wieder vorne an. Weil wir ein starkes, immer mit vielen Entwicklungsspielern gespicktes Team haben und uns eben nicht auf einen 18-jährigen Heilsbringer verlassen wollen.“

 

Jets Podcast: „Es kamen Gerüchte auf, Sie verweigern Verhandlungen mit Megatalent Alexis LaFreniere, der für den Sommer als kommender 1st overall Pick gilt?“

 

Toby (lacht): „Nein, ganz so ist es nicht. Beim Training in Rimouski ist mir Alexis‘ Berater über den Weg gelaufen und hat nach einem Termin für Vorverhandlungen gefragt. Ich meinte zu ihm, sein Schützling wird höchstwahrscheinlich 1st overall und wir wollen dieses Jahr den Stanley-Cup holen – worüber sollten wir uns unterhalten? Das haben wohl ein paar Medienvertreter mitbekommen. Fakt ist: wir haben ein gutes Verhältnis, Alexis ist ein erstklassiger Spieler. Aber wenn alles läuft, wie wir uns das vorstellen, wird er schon gedraftet sein, bevor wir ans Pult treten dürfen. Ich möchte keine so unschöne Saison wie die letzte erleben, nur um die Chance auf einen potentiellen künftigen Superstar zu haben.“

 

Jets Podcast: „Also gibt es keine Chance, Alexis LaFreniere im Dress der Jets zu sehen?“

 

Toby: „Ich freue mich auf ihn, er ist ein in Winnipeg gern gesehener Gast. Wenn es aber wider Erwarten doch Möglichkeiten geben sollte, ihn zu verpflichten, werden wir miteinander reden. Denn er wird ein großer Spieler werden, da bin ich mir sicher. Aber halt vermutlich nicht in unserem Team.“

 

Jets Podcast: „Das Saisonziel lautet also erneut Playoffs?“

 

Toby: „Nicht nur. Wir haben ein Team, dass sehr weit kommen kann. Die Mischung ist gut, die Ansprüche hoch wie immer in Manitoba. Hier spielt man immer um die Meisterschaft, immer um den Stanley-Cup. Das ist Alltag hier, Teil der Mentalität.“

 

Jets Podcast: „Wie sehr hat diese Mentalität in der vergangenen Saison gelitten?“

 

Toby: „Natürlich fragten sich insbesondere die jüngeren Spieler nach 3-4 Niederlagen in Folge schon, was mit ihnen los ist. Klar schleichen sich Zweifel ein. Aber daran haben wir während der Pause intensiv gearbeitet. Unsere Spieler gehen nicht trotz sondern gerade wegen dieser Erfahrungen gestärkt in die neue Spielzeit.“

 

Jets Podcast: „Zudem wurden Verträge mit Spielern verlängert, von denen man es nicht unbedingt erwartete, wie beispielsweise Jason Pominville oder Nathan Beaulieu. Erwarten Sie gerade von ihnen Besonderes?“

 

Toby: „Jason hatte vergangene Saison kein gutes Jahr. Aber er fühlt sich noch fit und wollte noch ein Jahr dran hängen. Er wird nicht mehr jedes Spiel auf dem Eis stehen, aber seine Erfahrung wird dem Team sehr helfen. Zusammen mit Mathieu Perreault und Mikkel Boedker wird er an der Seite von Cody Eakin in der vierten Reihe rotieren. Dabei ist er sicher für den einen oder anderen Punkt gut. Nathan Beaulieu könnte einer der besten Blueliner der Liga sein, wenn er hart dafür arbeitet. Das war in der vergangenen Saison nicht immer der Fall. Dennoch bleibt er bei uns, aber zunächst im Team der Manitoba Moose. Wir glauben nach wie vor an ihn, aber nun muss er sich im Farmteam beweisen. Ich hoffe, diese Herausforderung nimmt er an. Dann ist mir um seinen Status nicht bange.“

 

Jets Podcast: „Im Sommer 2021 kommt mit Seattle eine weitere Franchise in die GFHL. Werden Spieler wie Beaulieu auch im Hinblick auf den Expansion Draft gehalten?“

 

Toby: „Wir halten Spieler, weil wir von ihnen überzeugt sind. Um ehrlich zu sein: mit dem Expansion Draft beschäftige ich mich aktuell überhaupt nicht. Das ist Hausaufgabe frühestens für den kommenden Sommer. Mir ist jedoch auch relativ egal, nach welchen Regularien das neue Team mit einem Expansion Draft ein Roster zusammenstellen darf. Wir haben ein starkes Kollektiv und wenn ein Teil unser Kollektiv verlässt, wird es ersetzt. Das hat beim Expansion Draft der Golden Knights und dem Verlust von Michael Stone funktioniert und das wird es auch im Sommer 2021.“

 

Jets Podcast: „Für die Zukunft haben Sie in den vergangenen Tagen mit Parker Kelly und Joakim Nygard noch zwei weitere Offensivkräfte in den Prospect-Pool geholt.“

 

Toby: „Das ist richtig. Viele Spieler entwickeln sich gerade sehr gut und wollen auch entsprechend dotierte Verträge unterzeichnen. Hier werden wir zukünftig vor Herausforderungen stehen und vermutlich nicht alle Spieler halten können. Hier brauchen wir junge, hungrige Leute, die nachrücken. Kelly und Nygard sind solche Spieler. Kelly wird sich in der ECHL die Sporen verdienen dürfen und Nygard verbringt diese Saison noch in Schweden, bevor er zu uns ins Team kommt. Das erhöht den Druck, sowohl auf dem Eis als auch am Verhandlungstisch.“

 

Jets Podcast: „Das klingt, als würde mit harten Bandagen verhandelt?“

 

Toby: „Das müssen wir, wenn wir fair sein wollen. Es gilt, viele Dinge in Erwägung zu ziehen, sowohl als Spieler als auch als Team-Manager. Uns verbindet der maximale sportliche Erfolg. In diesem Rahmen müssen wir genau analysieren, wie die Anteile verteilt sind und wie die Alternativen aussähen. Das ist manchmal hart, aber immer nötig. Unsere Spieler können jederzeit mit mir über ihre Verträge sprechen. Mir ist nur wichtig, dass bei Unzufriedenheit ich dies von den Spielern selbst und nicht über die Medien erfahre. Das läuft hier erfreulicherweise recht gut.“

 

Jets Podcast: „Sie haben zum Ende der PreSeason erneut die Diskussion um die GFHL Hall Of Fame belebt. Warum?“

 

Toby: „Weil diese Hall Of Fame in der aktuellen Form keine Strahlkraft hat. Dort sitzen 16 Spieler drin, die es allesamt verdient haben. Gleichsam wurden aber in jüngerer Vergangenheit Spieler mit stärkeren Stats unter Anderem abgelehnt. Die vergangenen zwei Jahre kamen nicht einmal Vorschläge hinzu. So hat eine Hall Of Fame keinen Wert. Vor allem nicht, wenn der Kreis der GM‘s sich zwar für keinerlei Zugangsvoraussetzungen außer einen Vorschlag aus dem eigenen Kreise stark macht und diese dann aber abschmettert, weil man selbst eigentlich nicht genau weiß, wie man sich eine Hall Of Fame vorstellt. Darüber sollten sich die GM‘s Gedanken machen und die aktive Mitwirkung über die Abstimmung hinaus gehen lassen. Verdiente Spieler haben es verdient, einen Platz in der ligaeigenen Hall Of Fame zu bekommen. Ansonsten kann man sich diese Einrichtung sparen. Oder man legt sich auf die absolute Elite fest und führt dafür verbindliche Mindestanforderungen, etwa durch die Stats, als Eingangsvoraussetzung ein. Hier liegt es an den Managern, ein schlüssiges Konzept zu finden und einzuführen.“

 

Jets Podcast: „Es gibt vermehrt Gerüchte, dass Dustin Byfuglien nach dieser Saison seine Karriere beenden wird. Wäre er ebenfalls ein Kandidat für die Hall Of Fame?“

 

Toby: „Aktuell hoffentlich nicht. Denn auch wenn er in der vergangenen Saison eine komplizierte Verletzung kurieren musste, fühlt er sich jetzt wieder topfit. Wenn das so bleibt, kann er noch einige Jahre auf diesem Niveau agieren und unseren Fans viel Freude bereiten. Irgendwann wird er sicher für die Hall Of Fame vorgeschlagen werden und dann wünsche ich ihm viel Erfolg dafür. Doch hoffe ich, dass dieser Tag noch weit entfernt ist.“

 

Jets Podcast: „Wer der größte Konkurrent der Jets um den Division-Titel sein wird diese Saison?“

 

Toby: „Dieselben wie vergangene Saison: St. Louis und Minnesota. Auch in dieser Reihenfolge. Die Blues haben nichts an Stärke verloren und wie wir auch eine optimale Mischung aus jüngeren und gestandenen Spielern. Minnesota hat ein rundum großartiges Team, ist aber anfällig auf der Goalie-Position. Gelingt es ihnen, hier durch einen Trade noch nachzubessern, werden sie eine sehr lange Saison spielen können. Wir wollen für beide der Top-Herausforderer sein.“

 

Jets Podcast: „Erreichen die Winnipeg Jets diese Saison die 100 Punkte-Marke?“

 

Toby: „Ich hoffe, wir durchbrechen sie! Im Ernst: es ist ein langer Weg, aber wir können es schaffen. Gerade weil viele Teams im Rebuild sind, wir aber angreifen wollen, sind die Chancen gar nicht schlecht. Letztlich liegt es an den Akteuren auf dem Eis. Wir haben unseren Spielern eine sehr gute Bühne bereitet.“

 

Jets Podcast: „Danke für das Interview.“

 

Toby: „Sehr gerne.“