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F&A - Winnipeg Jets

2017-07-26

Sehr geehrter Herr Harder, die Saison 2016/2017 ist Geschichte, die Planungen für die kommende Saison laufen. Dennoch möchten wir einmal kurz auf die letzte Serie zurückblicken. Sie haben dort Ihre Mannschaft sehr hoch eingeschätzt, vom Titelgewinn als Zielausgabe war zwischenzeitlich die Rede. Dennoch mussten Sie mit Ihrem ProTeam bereits in der ersten Runde gegen starke Predators die Segel streichen. Enttäuscht vom Ergebnis?

Ein wenig enttäuscht bin ich immer noch, natürlich. Wir hatten einige Spieler dabei, die in ihre letzte Saison bei uns gingen oder ihre Karriere im Sommer beendeten. Ihnen hätte ich noch einmal einen großen Wurf zum Abschluss gewünscht. Jetzt, mit etwas Abstand, kann man aber auch auf die guten Seiten sehen. Wir haben eine wirklich gute Hauptrunde gespielt, haben phasenweise die Dominanz ausspielen können, die wir von uns selbst erwartet haben und wir haben einige junge Spieler die nächsten Schritte machen lassen.

Wie schätzen Sie das Abschneiden Ihres Farm-Teams ein? Die Manitoba Moose haben die Regular Season dominiert und sind als absoluter Top-Favorit in die PlayOffs gestartet. Aber auch hier mussten Sie bereits nach der ersten Runde die PlayOff-Reise beenden. Wie konnte es dazu kommen?

Ihnen wird nicht entgangen sein, dass wir ab August einen Psychologen und einen Mental-Trainer neu im Staff Team haben. Die wollte ich schon seit geraumer Zeit im Team haben. Wenn man eine Liga derartig dominiert wie unsere Jungs in der AHL, kann Selbstbewusstsein in Selbstgefälligkeit umkippen. Dies wird einem aber erst in Drucksituationen wie den Playoffs klar und dann kann es gegen kampfstarke Teams wie Providence schnell vorbei sein. Auch diese Niederlagen waren sehr schmerzlich, haben uns als Franchise und die Spieler individuell wie als Mannschaft reifen lassen.

Einschätzung und Realität lagen also bei beiden Teams deutlich auseinander. Werden Sie daraus Lehren für die kommende Saison ziehen können?

Wir ziehen immer viele Lehren aus der Gegenwart für die Zukunft. Es wäre auch schlimm, wenn wir dies nicht täten. Aber was heißt genau: Einschätzungen und Realität lagen deutlich auseinander? Jedes Team tritt doch an, um alle Spiele zu gewinnen. Sollte es anders sein, bin ich gespannt, wie man das den Sponsoren und Zuschauern erklären will, die viel Geld zahlen, um die Teams spielen zu sehen. Wir hatten eine gute Mannschaft in der GFHL und eine sehr interessante Mischung in der AHL. Beide hatten das Potential, ganz vorne mit dabei zu sein und das waren sie! Das Team der Jets hatte das Potential, den Stanley Cup nach Winnipeg zu holen. Wenn das so ist, dann darf man das auch einmal öffentlich aussprechen! Natürlich schürt das Erwartungen, es setzt aber auch Kräfte frei. Wer einer guten Mannschaft nicht auch öffentlich hohe Ziele steckt, der ist nicht unbedingt töricht. Genauso wie jemand, der es nicht tut nicht unbedingt feige ist.
Unsere Teams haben beide keine Titel gewonnen, aber sie haben immer wieder gezeigt, dass sie das Zeug dazu haben. Wenn wir mit diesen Teams die Playoffs verpasst hätten, dann wären Vorwürfe angebracht gewesen.

Kommen wir ins Hier und Jetzt. Erste Entscheidungen wurden beim beim Draft getroffen. Sie haben sich dort für 2 Defender, dem Goalie  Joseph Raaymakers sowie ganz zum Schluss für den LW Jeremy Leipsic  entschieden. Die beiden letztgenannten waren undrafted. Warum früh 2 Defender, sehen Sie hier Ihre Franchise nicht so gut aufgestellt wie vorne, oder hatte dies andere Gründe?

Unsere Verteidigung ist der Mannschaftseil, der als Nächstes von Veränderungen betroffen sein wird. Brian Campbell hat es bereits angekündigt, dass die Saison 2017/18 seine letzte Saison sein wird. Francois Beauchemin ist auch schon 37 Jahre alt. Dustin Byfuglien wird nächsten Sommer Unrestricted Free Agent und auch Neuzugang Jeff Petry feiert in ein paar Tagen seinen 30. Geburtstag. Dieser Draft-Jahrgang wurde ja im Vorfeld immer wieder als unspektakulär angesehen und auch ich habe mich zum Teil an diesen Diskussionen beteiligt. Dies liegt aber wohl vor allem daran, weil wenige Show-Männer und Sunnyboys dieses Jahr zur Wahl standen sondern vor allem eher stille Arbeiter. Gerade im Bereich der Verteidiger gab es eine Reihe wirklich guter Talente. Es ist doch ähnlich wie in anderen Teamsportarten auch. Die Fans wollen Center, Scorer und Goalies feiern und bejubeln. Die Wasserträger gehen dabei häufig unter. Dieser Draft war voll von Wasserträgern und viele werden ihren Weg machen. Eemeli (Räsänen) und Zach (Lauzon, Anm. d. Red.) hoffentlich bei uns.

Die beiden letztgenannten, Jeremy Leipsic und Joseph Raaymakers waren undrafted. Waren dies nur sentimentale Gründe, wie die Zusammenführung der Leipsic-Brüder, oder haben Sie sich tatsächlich die Hoffnung, dass beide vielleicht doch zu höheren berufen sind?

Das wir an 190. Position Joe Raaymakers haben draften können, kann ich noch immer kaum glauben. Sie sehen es an unserem Prospect-Pool, dass wir die Greyhounds (Sault Ste. Marie – Anm. d. Red.) intensiver beobachten und dort dieses Jahr gleich zwei Goalies für den Draft zur Verfügung standen. In den Playoffs hat er gezeigt, dass er ein absoluter Wettbewerbs-Mensch ist und ein großes Potential für eine Profi-Karriere hat. Warum der allen anderen Scouts durchgerutscht ist, entzieht sich meiner Kenntnis, freut mich dafür aber umso mehr. An Raaymakers ist nämlich nichts sentimental, der ist einfach nur ein Steal!
Jeremey hingegen war ein Sentimental Pick, ganz klar. Ich stelle mein Team immer auch nach sozialen Anforderungen zusammen und in einer Eishockey-Metropole wie Winnipeg sie ist, sollte es jedes Jahr einen Spieler aus der Stadt oder der unmittelbaren Region geben, der von uns gezogen wird. Das haben wir bisher immer gut geschafft. Jeremey ist mit seinen 1,73m Körpergröße natürlich klar von GFHL-Gardemaß entfernt aber auch er hat die Möglichkeit uns zu zeigen, dass dies kein Hindernis für eine Karriere in der stärksten Liga der Welt sein muss. Sein Bruder ist auch bei uns, er kann ihm Tipps geben. Ein professionelles Trainerteam wird ihm alles, was er braucht, an die Hand geben. Nun liegt es an Jeremey selbst.
Übrigens ist dies nicht das einzige Familienband bei uns.
Travis Barron und Cole Cassels sind Cousins, genau wie Prospect Calvin Spencer und Dustin Byfuglien. Zudem wurde mit Brett und Nick Ritchie ein weiteres Brüderpaar zusammen geführt.Die Jungs standen im Ligabetrieb zwar noch nie im selben Team auf dem Eis, sind aber eingespielt und verstehen sich blind. So etwas hat seine Vorteile, finden wir.

Der „Jahresabschluss“ in finanzieller Hinsicht ist nun auch öffentlich. Hier konnten Sie knapp 3 Mio Gewinn verbuchen. Allerdings fehlt hier noch der Posten der UFA- und RFA-Signings. Zumindest bei den RFA´s scheint es sich im Rahmen zu halten, dennoch die Frage an Sie, ob Sie mit den Zahlen insgesamt zufrieden sind?

Wir hatten in Winnipeg die letzten Jahre einen eher teureren Kader und zumindest in dieser Saison dürfte sich das noch nicht wirklich verändern. Unter diesem Aspekt wären wir natürlich gern eine Runde weiter gekommen in den Playoffs. Dennoch bin ich sehr zufrieden. Wir sind Spitzenreiter in den Aktivitäts-Werten und in der Berichterstattung und haben uns damit auch die höheren Ausgaben, die wir tätigen, verdient. Insgesamt bin ich zufrieden, das Verbesserungspotential wird natürlich mitgenommen. Ich bin sehr dafür, dass sehr gute Spieler auch sehr gute Gehälter erhalten sollten. Sollte es allerdings einmal Diskussionsbedarf über eine Anpassung der Gehaltstabellen von Ligenleitung und Spielergewerkschaft geben, werde ich mich gern beteiligen.

Gibt es Planungen, auf dem UFA-Markt aktiv zu werden, oder steht Ihr Team, so dass Sie hier weitere Zahlungen vermeiden können?

Das kommt vor allem auf die Marktentwicklung an. Eric Staal erwartet in jedem Falle eine Offerte von uns und wird auch eine bekommen. Doch weiss er um unseren CapSpace und auch andere GFHL-Standorte haben ihre Vorzüge. Auch mit Travis Zajac stehen wir in losem Kontakt, allerdings ohne große Ambitionen. Ansonsten schauen wir, ob wir vielleicht noch einen Verteidiger nach Winnipeg holen. Ich würde gern mit acht Verteidigern in die Saison gehen, allein auch um Buff auch auf dem Flügel einsetzen zu können.
Spektakuläre Neuverpflichtungen mit hohen Gehältern wird es bei uns diese Spielzeit aber nicht geben.

Sie verlieren für den UFA-Markt einige Stützen wie Travis Zajac, Jason Chimera, Eric Staal, Alexandre Burrows  und Dan Girardi. Wie wollen Sie diesen Verlust kompensieren?

Wir möchten verstärkt auf unsere jungen Spieler setzen. Connor Brown, Josh Morrissey und Nick Ritchie haben einen Sprung nach vorne gemacht und werden in der GFHL ihre Chance bekommen. Auch Nic Dowd hat sich gut entwickelt und. Dazu kommt mit Patrik Laine ein Rookie in die Liga, an dem alle ihren Spaß haben werden. Wir haben halt keinen direkten Rebuild, aber stehen diese Saison vor einem Generationenwechsel. Ob dies Einfluss auf den sportlichen Erfolg haben wird, werden wir sehen und dann ggfs. reagieren.

Sie haben selbst bereits erwähnt, im kommenden Sommer laufen die Verträge hochkarätiger Spieler wie Alexander Steen, Dustin Byfuglien und Francois Beauchemin aus, Brian Campbell beendet seine Karriere. Haben Sie vielleicht auch Verteidiger anderer Teams im Auge und streben evtl. einen Trade an, um die Defender-Situation etwas zu entschärfen?

Ich habe immer gute Spieler im Auge und wenn sie zu uns passen bin ich immer bereit, in Verhandlungen zu treten. Doch hierzu muss alles passen, wobei Head Coach Mike Babcock und sein Trainer-Team auch ein großes Wörtchen mitzureden haben. Aktuell wollen wir versuchen, Morrissey und Benning weiter zu fördern, dass sie ab Herbst 2018 die Lücken schließen können, die Campbell und möglicherweise auch Beauchemin hinterlassen würden. Ich erwarte zudem von Brett Kulak und Andreas Englund, dass sie sich weiter entwickeln in der kommenden Saison und dann so weit sind wie Morrissey und Benning heute, so dass sie deren Lücken füllen. Dafür haben wir zudem im Draft zwei starke Verteidiger gezogen, der Konkurrenzkampf bleibt stark bei uns. Und was unsere Routiniers betrifft: sie sind sehr wertvolle Spieler. Wir planen mit ihnen eine gute und erfolgreiche Saison und kommenden Sommer setzen wir uns zusammen und schauen, wie wir die Zusammenarbeit fortsetzen. Sie sind aktuell weder während der Saison noch danach als feste Abgänge oder Trade-Kandidaten geplant.

Wenn sie drei Spieler von anderen Teams in Ihr Team holen könnten, welche wären es?

All time, oder nur Aktive?

Keinen 20-jährigen Wayne Gretzky oder Gordie Howe. Nur aktive Spieler.

In Ordnung. Ich bin ein Fan von Cody Franson. Mit seiner Spielweise würde er toll zu uns passen. Bedauerlicherweise hat sich eine Verpflichtung bisher nie ergeben. Aber er ist ein wirklich großartiger Spieler.
Ähnliche Anlagen und ähnlich stark sehe ich auch Travis Harmonic, der zudem auch noch ein Kind dieser Stadt ist. Ebenfalls ein grandioser Verteidiger, den ich gern bei den Jets sehen würde.
Einer von beiden wäre schon ein Traum, beide zusammen glaube ich aber würde nicht passen, gerade weil die Stile sehr ähnlich sind und sich nicht ergänzen, worauf wir aber Wert legen in Winnipeg.
Als Dritten nenne ich Aleksander Barkov. Er wäre der spielstarke Center in Reihe 2, nach dem wir aktuell noch suchen. Außerdem könnte er als Finne unseren Rookie Patrik Laine optimal auf das Leben und Spielen hier in Nordamerika vorbereiten, da er ja denselben Weg gegangen ist, den Patrik bei uns nun vor sich hat.
Vielleicht schafft es einer dieser Drei ja wirklich mal, für uns zu spielen.

Gibt es Gedankenspiele, einen kompletten Neuaufbau zu starten, so wie beispielsweise aktuell in Washington, oder vielleicht in einer softeren Version?

Ich bevorzuge die bereits erwähnten, sanften Generationenwechsel. Winnipeg ist eine Eishockey-Stadt. Hier sollte jede Saison Playoff-Hockey stattfinden. Ohnehin: wer einen so umfassenden, radikalen Rebuild durchführen muss wie es aktuell Dany in Washington tut, stand davor vermutlich mitten in verbrannter Erde! Wer vernünftig und klug sein Team zusammen stellt, wird erfolgreichere und wenig erfolgreichere Jahre haben. Es wird mal jüngere, mal ältere Teams geben und mal Übergangs-Jahre und dann wieder Erfolgsjahre. Ein kompletter Neuaufbau ist eigentlich nicht nötig, es sei denn, es handelt sich wie bei Las Vegas um eine ganz neue Franchise oder in einer bestehenden Franchise wurde vorher eine Menge falsch gemacht.

Wie sieht die Zielsetzung für die Saison 2017/2018 aus? Gibt es Titelambitionen, oder werden für kommende Saison kleinere Brötchen gebacken?

Wir befinden uns in einem Übergangsjahr. Das Team wird jünger sein, sich erst finden müssen. Einige Spieler werden ihre erste komplette GFHL-Saison spielen. Ich rechne nicht damit, dass wir in unserer starken Central Division wieder so dominant auftreten werden wie zuletzt, zumal sich unsere Divisions-Konkurrenten zum Teil sehr gut verstärkt haben. Die Playoffs sind trotzdem das Ziel und da wollen wir dann wie immer so weit wie möglich kommen.