Wenig Picks, wenig Lücken!
2020-09-27
Winnipeg. Langsam aber sicher geht es wieder los in der GFHL. Die Zeitpläne sind veröffentlicht, das Transferfenster wieder geöffnet und die Liga bereitet sich vor auf den GFHL-Entry-Draft, der am 25. Oktober stattfinden soll.
In der ansonsten gerade auch am Standort Winnipeg geschäftigen Zeit herrscht bei den Jets aktuell große Ruhe. Das Scouting-Team um Chris Snell hat seine Hausaufgaben gemacht. Für die insgesamt vier Picks haben die Verantwortlichen in Manitoba ihren Kandidatenpool und sehen der Veranstaltung gelassen entgegen.
"Klar, vier Picks sind im Draft eher wenig", bestätigt GM Toby: "dafür haben wir aktuell aber auch kaum mehr Lücken, die es zu schließen gilt!"
In der Tat scheint das Team jung und ebenso gut wie tief aufgestellt. Die Offensive ist ein kaum versiegender Pool an Talenten, Stammspielern und Superstars, die zusammen eine schlagkräftige Truppe mit großer Feuerkraft und rosiger Zukunft bilden. Einziges Manko hier wird wohl der Salary Cap sein, der früher oder später einzelnen Spielern oder eben dem Management einen gewissen Handlungszwang diktieren wird. Dies sollte jedoch auf den kommenden Draft keinen Einfluss nehmen.
Am ehesten könnte vielleicht ein Defender aus dem diesjährigen Draft nach Winnipeg geholt werden. Die Verteidigung war bereits in den letzten Jahren immer wieder der Schwachpunkt und auch das aktuelle Roster liest sich bestenfalls als gut, nicht aber als überragend. Zwar sind die meisten Akteure auf dieser Position bei den Jets unter 30 Jahre alt, dennoch mag es insbesondere ein Vertediger sein, der am ehesten den Sprung in Winnipegs Pro Kader schaffen könnte.
Bei den Goalies sind mit Hofer und Tendeck zwei Talente auf dem Sprung. Ihr letztes Junioren-Jahr steht an, beide waren in der vergangenen Spielzei bereits dominierende Faktoren ihres Teams. Allerdings soll auch das Duo Rittich/Driedger die Chance erhalten, sich zu beweisen. Wenn Winnipeg einen Goalie draftet, dann vermutlich erst in den hinteren Runden und auch eher aus Gewohnheit denn aufgrund eines Bedarfs.
Wahrscheinlicher ist eher, dass die Tiefe des Drafts noch einen Center aus den hinteren Runden nach Winnipeg bringen wird.
Denn hier macht sich der Zahn der Zeit am ehesten bemerkbar. Crosby, Wheeler und auch Henrique sind bereits über 30 Jahre alt, Cody Eakin hat immer noch keinen neuen Vertrag unterzeichnet und Gustafsson, Reichel, Beckman und Co. sind noch nicht GFHL-ready.
Zwar sollen sie den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen. Doch auch aufgrund des teuren Kaders wären die Jets gut beraten, wichtige zukünftige Spieler über den Entry-Draft statt über den UFA-Markt in die Franchise zu holen.
Die Zeichen für den Draft stehen also aktuell auf der Defense in Winnipeg. Zwar wurden die Dinge in der Vergangenheit auch schonmal gänzlich anders umgesetzt als im Vorfeld analysiert. Dieses Mal jedoch sprechen die Fakten für sich und nur ein enorm ungünstiger Draftverlauf (viele gute Defender sind in dieser Draftclass nicht vorhanden) könnten die Jets zur kurzfristigen Improvisation animieren.
Indes wurde das Team noch einmal mit Rückkehrer Thomas Hickey verstärkt. Der Puckträger war im vergangenen Jahr langzeitverletzt und wurde in Toronto aussortiert. In Winnipeg wird Hickey sich zunächst über die Moose zurück kämpfen müssen in die Elite. Beste Anlagen hierfür bringt der Kanadier aber mit.
Der Kader der Winnipeg Jets für die Saison 20/21 bis heute:
Rittich - Driedger
DeMelo - Faulk / Morrissey - Beaulieu / Bowey - McIlrath
Duclair - Crosby - Brown / Bertuzzi - Wheeler - Laine / Copp - Henrique - Marchessault / Perreault - Appleton - Leivo
Der Kader der Manitoba Moose für die Saison 20/21 bis heute:
Brossoit - Hutchinson / Tomkins - Keyser
Kulak - Gaunce / Stanley - Kovacevic / T. Hickey - B. Hickey / Gregoire - Desharnais / Walcott
Matteau - Froese - Dalpe / Nygard - Gustafsson - Blichfeld / Suess - Kelly - Lipon / McKenzie - Reichel - Luoto / Felhaber - Gaudet - Loewen / Barron - Luchuk - Rattie