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Hurricanes Draft Rückblick

2024-08-10

Nach intensiven Wochen kehrt so langsam Ruhe bei den Carolina Hurricanes ein. Jetzt, mit ein wenig Abstand, lässt GM Dohmen im ersten Teil nochmal Revue passieren, wie die Planungen für den Draft aussahen und ob man in Carolina zufrieden ist mit den Ergebnissen. Es folgt dann noch ein Teil mit den Kaderplanungen für die Saison 2024/2025.

„Zum Draft hin gab es dieses Jahr mal wieder etwas mehr Aktivität im Vorfeld, da ich im Hinblick auf die Altersstruktur des Kaders noch etwas Handlungsbedarf in der Defensive sah. Bei den Forwards ist die Franchise Top aufgestellt. Dazu später etwas mehr, um nicht zu weit vom Draft abzuschweifen.
Ich habe mich natürlich im Vorfeld intensiv mit dem diesjährigen Draft auseinandergesetzt. Und hier mit dem Fokus auf die Defender. Denn der diesjährige Jahrgang hat dann doch Kandidaten aufgezeigt, die absolut ins Profil passen und persönlich sah ich bei den Defender deutlich größeres Potential beim 2024er Draft im Vergleich zum letztjährigen.
Ich habe mir tatsächlich alle Defender, die in Runde 1 gezogen wurden, sehr genau angeschaut. Nicht nur die Statistiken, sondern jeweils mehrere Spiele der einzelnen Spieler. Und am Ende haben mich dann zwei so überzeugen können, dass ich alles in meiner Macht Stehende versucht habe, genau diese beiden auch zu ziehen.

Artyom Levshunov war für uns außer Reichweite, daher spielte er keine Rolle.
Wirklich überzeugt haben mich aber Zayne Parekh an #9 und Zeev Buium an #12.
Beide bringen etwas mit, was mir bei Spielern, die vor diesen beiden gezogen wurden, einfach gefehlt hat. Ich hätte im Draft als Beispiel auch den an #7 gezogenen Carter Yakemchuk nehmen können, aber ich glaube er wird es schwer haben sich in der NHL durchzusetzen. Er ist nicht der beste Skater, kommt dadurch immer wieder in Schwierigkeiten in der Rückwärtsbewegung, und ich glaube das kannst Du Dir heute in der NHL einfach nicht mehr so erlauben. Mag sein das ich am Ende daneben liege, mir hat das Gesamtpaket bei Parekh und Buium aber einfach deutlich besser gefallen.
Am Ende war es für mich jedenfalls klar, dass es nur die beiden sein sollen und entsprechend habe ich mich zum Teil nach vorne getradet, um auch tatsächlich die Möglichkeit zu bekommen, an den Positionen #7 und #10 beide Spieler in meine Franchise zu holen.

Aber wie das manchmal so ist, nicht alles lässt sich wie geplant umsetzen. Ein Pick vor mir wurde zu meiner Überraschung bereits Zayne Parekh gezogen. Er wird nun in New Jersey sein Glück versuchen und dafür wünsche ich ihm natürlich alles Gute.
Für genau diesen Fall war ich allerdings auch vorbereitet. Es war klar, dass ich bei meiner Strategie bleibe und Zeev Buium dann halt mit #7 bereits ziehe. Gesagt, getan. Er hat in seiner ersten NCAA Saison nicht nur punktetechnisch vollkommen überzeugt. Mit 50 Punkten in 42 Spielen (bei einer +33) war er nicht nur bester Scorer der Defender in der NCAA, er überzeugte auch spielerisch. Das hat er schon beim
WJC-20 zeigen können. Auch hier überzeugte er nicht nur mit seinen 5 Punkten in 7 Spielen. Er war ein wichtiger Faktor für das Team zum Gewinn der Goldmedaille, wo er neben dem Teamerfolg auch zusätzlich noch die persönlichen „Titel“ U20 WJC Best Plus/Minus (+11) und U20 WJC Most Goals by Defenseman (3) für sich verbuchen konnte.
Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm, denn ich sehe hier wirklich großes Potential.

Im Vorfeld konnte ich mich mit dem GM der Washington Capitals bereits auf einen Deal einigen, sollte ich einen meiner Wunschspieler nicht bekommen. Mein zweiter Pick spielte für mich keine Rolle mehr, Washington war interessiert, und da gab es ja keinen geringeren als Nick Suzuki, der auf dem Tradeblock stand. Eben jener Suzuki, über den ich mit Washington nicht das erste Mal gesprochen habe. Schon vor über einem Jahr gab es erste Gespräche, die damals allerdings noch zu keiner Einigung führten. Jetzt sollte es endlich klappen. Suzuki, der heute übrigens 25 Jahre alt wird, hat sich enorm entwickelt und eine großartige Saison gespielt, in der er sein Team als Kapitän angeführt hat.
In der GFHL läuft er dieses Jahr mit einer OV79 auf und ehrlicherweise ist es für mich schon ein wenig verwunderlich, dass hier keine der Franchisen zugegriffen hat, die in Ihrem Rebuild schon weiter fortgeschritten ist. Wenn so ein Spieler in diesem Alter schon auf dem Tradeblock landet, dann muss ich schauen wie ich ihn verpflichtet bekomme. Ein klarer 1st Line Center, gerade erst Mitte 20, mit Top Werten und dazu einer jetzt schon langfristig planbaren und für diese Qualität sehr ansprechenden finanziellen Vertragssituation, findet man einfach nicht jedes Jahr. Da bin ich dann sogar sehr gerne bereit etwas für zu investieren. Ein 1st #10 garantiert mir einfach nicht einen Spieler zu picken, der sich ähnlich entwickelt. Der gesamte Deal ist äußerst fair, wirklich lohnenswert für meine Franchise und ich bin froh, dass ich nun einen weiteren Top Spieler in dieser Altersklasse verpflichten konnte.
Und so wurde der Draft ganz kurzfristig und nur mit minimaler Verzögerung unterbrochen, um diese im Vorfeld getätigte Absprache auch in die Tat umzusetzen.

Gerne hätte ich Zane Parekh in Carolina gesehen, keine Frage. Und ich gratuliere an dieser Stelle gerne dem GM der Devils für diese zu diesem Zeitpunkt des Drafts mutige, aber gute Wahl.
Aber im Endeffekt bin ich über den Ablauf nicht traurig. Ich konnte mit Zeev Buium einen meiner beiden Wunschspieler ziehen und zeitgleich mit Nick Suzuki das Team nochmal enorm verstärken.
Insofern bin ich mit dem Ausgang des diesjährigen Drafts mehr als fein und heiße Zeev Buium und Nick Suzuki hiermit noch mal herzlich Willkommen in Carolina."